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Die Pflege von Chrysanthemen

Besonderheiten

Viele der in Supermärkten, Discountern, Bau- und Gartencentern angebotenen Chrysanthemen sind bei uns nicht winterhart. Sie vertragen keinen Dauerfrost oder Temperaturen unter -5 °C. Suchen Sie Chrysanthemen für den Garten, dann sollten Sie die Pflanzen in einer Staudengärtnerei erwerben. Wo Sie vernünftige Angaben zur Winterhärte erhalten können.

Chrysanthemen
Chrysanthemen aus der Indicum-Gruppe

Diese Pflegeanleitung bezieht sich auf die Garten- und Herbst-Chrysanthemen (Chrysanthemum × indicum und C. × morifolium). Für die Naturformen können andere Ansprüche gelten.

Inhalt
Chrysanthemum × indicum-Hybride
Chrysanthemum × indicum-Hybride aus dem Supermarkt.
Chrysanthemen Grundlagen
  • Chrysanthemen im Garten
  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Boden: humushaltig, leicht sandig
  • Gießen: den Boden gleichmäßig bis mäßig feucht halten
  • Düngen: Komposterde im Frühjahr oder gelegentlich mit Teichwasser gießen
  • Chrysanthemen als Topfpflanzen
  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Substrat: Blumenerden, Gemüse- und Kräutererden
  • Gießen: an- aber nicht austrocknen lassen zwischen den Wassergaben, mäßig im kühlen Winterquartier
  • Düngen: nicht im ersten Jahr nach dem Kauf oder Umtopfen, anschließend jede 4. bis 8. Woche von April bis September
  • Überwintern: kühl, bei 1 bis 10 °C

Chrysanthemen im Garten

Chrysanthemum × indicum Julia
Garten-Chrysantheme (Chrysanthemum × indicum „Julia“)

Standort & Pflanzzeit

Chrysanthemen eignen sich für sonnige bis halbschattige Standorte. Gepflanzt werden sie am besten vom Frühjahr bis in den Frühsommer. So haben sie genügend Zeit zum Anwachsen, was wichtig ist, wenn sie den Winter überstehen sollen.

Boden

Ideal ist ein durchlässiger, humoser bis leicht sandiger Boden. In stark lehmiger oder tonhaltiger Erde (schwerer Boden), die im Winter vernässt, können die Wurzelstöcke faulen.

Schwerer Boden lässt sich mit Sand oder feinem Kies auflockern. Humus kann in Form von Blumenerde oder Kompost eingebracht werden.

Chrysanthemum-Spider
Spinnen-Chrysanthemen müssen frostfrei überwintert werden.

Gießen

Wie oft gegossen werden muss, ist vom Standort abhängig und der Beschaffenheit des Bodens. Erde die den ganzen Tag besonnt wird, trocknet schneller aus als Boden im Halbschatten. Lehm- und humushaltige Erde kann Wasser länger speichern als sandiger Boden.

Das Austrocknen des Bodens sollte vermieden werden. Es kann während der Blütenbildung zum Vertrocknen der Knospen führen.

Die ersten Monate nach dem Pflanzen muß regelmäßig gegossen werden, damit die Chrysanthemen anwachsen können.

Düngen

Der beste Dünger ist gesunder Boden, mit vielen Mikroorganismen und Regenwürmern, deren Kot unter anderem Stickstoff enthält. Damit sie ihn produzieren können, dürfen die Beete nicht klinisch sauber sein, es sollten dort immer einige Pflanzenteile verrotten.

Ich dünge meine Stauden selten bis nie, sie wachsen trotzdem gut. Wer trotzdem düngen möchte, kann mit Teichwasser gießen oder im Frühjahr Komposterde oder organischen Gemüsedünger auf die Beete geben.

Überwintern

Bis sich die Chrysanthemen etabliert haben, kann ein Winterschutz mit Laub oder Tannenzweigen hilfreich sein. Das gilt auch für raue Regionen sowie im Herbst gepflanzte Exemplare.

Chrysanthemen im Balkonkasten, Topf oder Kübel

Topf-Chrysantheme
Topf-Chrysantheme („Indicum-Hybride“)

Chrysanthemen lassen sich gut im Kasten, Topf und Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse kultivieren. Dort dürfen sie bis zu den ersten leichten Nachfrösten stehen. Einige Sorten eignen sich auch zur Verwendung als Zimmerpflanzen.

Substrat

Als Substrat können Fertigmischungen für Kübel- oder Zimmerpflanzen oder Kräuter und Gemüse verwendet werden. Ich verwende für die meisten Topfpflanzen torffreie Kräuter- oder Gemüseerde. Diese Mischungen werden auch von Chrysanthemen gut vertragen.

Damit das Regenwasser ablaufen kann, sollte der Topf oder Kübel nicht in einem Untersetzer stehen.

Topf-Chrysantheme

Gießen

Die Erde darf zwischen Wassergaben an-, aber nicht austrocknen. Staunässe kann zu Wurzelfäule, Ballentrockenheit zum Abwerfen der Knospen führen.

An sonnigen Standorten muss während der warmen Sommerwochen unter Umständen täglich gegossen werden. Das gilt auch für große Pflanzen, die in einem kleinen Topf oder Kübel wachsen.

Düngen

Im ersten Jahr nach dem Kauf oder Umtopfen ist keine Düngergabe erforderlich. Fertigsubstrate sind vorgedüngt.

Anschließend können von April bis Septemer monatlich Flüssigdünger oder je einmal im Frühjahr und Sommer Stäbchen verabreicht werden.

Deko-Chrysantheme
Deko-Chrysanthemen sind nicht winterhart, sie vertragen wenig bis keinen Frost.

Überwintern

Für die ganzjährige Kultur auf dem Balkon eignen sich nur gut frostharte Sorten. Ideal ist es, wenn der Topf im Winter geschützt steht, zum Beispiel an der Hauswand. Zudem sollten die Temperaturen nicht für längere Zeit unter -10 °C liegen.

Gegossen wird nur an frostfreien Tagen, wenn die Erde nicht gefroren ist.

Besser ist es, wenn man die Töpfe, Kästen oder Kübel im Winter frostfrei stehen, bei Temperaturen um 5 °C. Das kann zu vereinzelten Austrieben führen, die im Frühjahr abgeschnitten und für die Stecklingsvermehrung genutzt werden können.

Chrysanthemen als Zimmerpflanzen

Wenn es dort im Winter nicht dauerhaft wärmer als 10 bis 15 °C wird, lassen sich viele Sorten ganzjährig in der Wohnung kultivieren. Einige eignen sich sogar für das Nordfenster.

Nach der Blüte sterben die alten Triebe ab und es erscheinen neue. Manchmal geschieht das auch parallel. Abgeschnitten wird nur, was vertrocknet ist.

Topfchrysantheme
Das oben gezeigte Exemplar stand 3 Jahre im Treppenhaus. Es blühte im Frühjahr und Herbst. Die vertrockneten Triebe stammen aus dem Frühjahr.

Mini-Chrysanthemen

Mini Chrysantheme

Mini-Chrysanthemen können gepflegt werden, wie oben beschrieben. Allerdings sind die kleinen Töpfe meist gut durchwurzelt, was dazu führt, dass die Erde schnell austrocknet. Das lässt sich vermeiden, wenn sie sofort nach dem Kauf umgetopft werden.

Der kompakte Wuchs wird meines Wissens künstlich erzeugt. Also bitte nicht wundern, wenn die neuen Austriebe der Minis deutlich größer werden. Es handelt sich dabei häufig um mittelhohe Sorten.